BOOKA SHADE live: Heimatfilm

 

Die Tour hat einen Namen: Movements 10. Ein 10-jähriges Jubiläum des Movements Albums. Ein Retro-Konzert, die ollen Kamellen noch mal aufgelegt. Eine gute Idee: Die ollen Kamellen sind immer die besten Kamellen, ohne Ausnahme. Dem Beispiel dürfen andere Gruppen gerne folgen. Denn hat man die Band zu spät entdeckt, ist man der besten live-Erfahrung bereits beraubt; jeder spielt gut 50% neues Album, in das man sich ja noch gar nicht wirklich reingehört hat. Ergebnis: die emotionalen Vibes fehlen total. Buh.

Das "Konzert", das ja, wie bei so Elektronikern üblich, zu einem wesentlichen Teil vorabgemischt ist, wird zum nichtvorabgemischten Teil durch live-Schlagwerk belebt. Einen musikalischen Zweck erfüllt das nicht, gibt aber einen guten Anheizer, auch Animateur genannt. Animation wird als Bühnenhintergrund projiziert, wie man das heute so macht, total State of the Art hier im Heimathafen (Name des Veranstaltungsortes). Allein der liebe Ton hat wie so oft sein liebes Anagramm: Nuancen versumpfen im Bass. Buh.

Eine Zugabe gibt es nicht. Die Show endet nach lässigen ca. 75min, nicht mehr als ein extended Mix des zelebrierten Albums. Die Lichter im Saal bleiben aus, obwohl sie angehen sollten: Angehende Lichter sind das Signal zum Ausgehen; aus dem Saal heraus. Die nonverbale Kommunikation scheitert, weil sich eine Partei nicht an die Abmachung hält. Flachzangen allesamt, diese Veranstalter. Buh.